
Wenn ich ehrlich bin: Unterrichtsmaterialien zu suchen, fühlt sich manchmal an wie Schatzsuche – nur dass der Schatz irgendwo zwischen veralteten Arbeitsblättern, Bezahlschranken und genialen Ideen versteckt ist. Ich habe in den letzten Jahren so ziemlich alles ausprobiert: LehrerBlogs, Kaufplattformen, Tauschbörsen, Pinterest, Foren, Chatgruppen … und jedes Mal festgestellt: Es gibt nicht den einen perfekten Ort für gutes Material. Aber es gibt viele, die für bestimmte Bedürfnisse perfekt passen.
Hier ist mein ganz persönlicher Überblick – ehrlich, praxisnah und ohne Werbefilter.
LehrerBlogs – authentisch, kreativ, nah am echten Leben
Ich liebe LehrerBlogs. Sie sind oft von Kolleginnen und Kollegen gemacht, die mitten im Alltag stehen, mit den gleichen Problemen, denselben müden Augen und dem gleichen Hang zu zu vielen Klebezetteln.
Vorteile:
- Authentische Materialien, die im echten Unterricht funktionieren.
- Oft mit persönlichen Erfahrungen, Reflexionen oder Tipps.
- Kostenlos oder mit fairer Spendenoption.
Nachteile:
- Qualität und Layout schwanken stark.
- Manchmal schwer, ältere Beiträge wiederzufinden.
- Kein zentrales Suchsystem – man verliert sich leicht im Scrollen.
Wenn ich inspirierende Ideen oder frische Ansätze suche, lande ich trotzdem fast immer zuerst auf Blogs. Sie fühlen sich an wie der virtuelle Lehrerzimmer-Kaffee mit Austausch und Herz. Am liebsten nutze ich zum Durchklicken die LehrerBlog-Liste von Lehrerlinks.net. Sie ist sicherlich nicht vollständig, aber einen Großteil der bekannten Materialblogs findet man dort.
Kaufplattformen – professionell, sortiert, aber manchmal seelenlos
Ob Lehrermarktplatz, Eduki oder andere – Kaufplattformen haben ihren festen Platz in meinem Alltag gefunden.
Vorteile:
- Strukturierte Suche nach Fach, Thema, Klassenstufe.
- Viele Materialien sind visuell ansprechend und direkt einsetzbar.
- Bewertungen helfen bei der Orientierung.
Nachteile:
- Preislich sehr unterschiedlich, teils überteuert.
- Viel Wiederholtes – ähnliche Arbeitsblätter von verschiedenen Autoren.
- Nicht immer didaktisch fundiert, manchmal eher „schön als sinnvoll“.
Ich nutze Kaufplattformen gern, wenn es schnell gehen muss – aber ich überprüfe jedes Material, bevor ich es einsetze. Nicht alles, was hübsch aussieht, funktioniert im Klassenzimmer.
Foren & Communities – Austausch pur
Früher war ich in Lehrerforen aktiv, heute sind es eher Facebook-Gruppen oder Discord-Communities.
Vorteile:
- Direkter Austausch mit Kolleginnen und Kollegen.
- Oft spontane Hilfsbereitschaft („Hat jemand was zum Thema Brüche?“).
- Realistische Einschätzungen, was funktioniert – und was nicht.
Nachteile:
- Materialien sind oft nicht rechtssicher geteilt.
- Übersicht und Qualität variieren stark.
- Diskussionen können (wie überall im Internet) hitzig werden.
- Ich schätze Foren, wenn ich Input brauche – keine fertigen Arbeitsblätter, sondern Meinungen, Ideen, Erfahrungen.
Pinterest, Instagram & Co. – schön, schnell, aber flach
Ich scrolle manchmal durch Pinterest und denke: Wow, das sieht toll aus! – und zwei Stunden später habe ich 30 Ideen gespeichert, aber nichts Konkretes zum Ausdrucken.
Vorteile:
- Riesige Inspirationsquelle.
- Visuell ansprechend.
- Schneller Überblick über Trends und Themen.
Nachteile:
- Oft nur Oberflächeninspiration, kein echtes Material.
- Urheberrechtlich oft unklar.
- Gefahr, sich zu verzetteln (und Stunden zu verlieren).
- Für kreative Impulse großartig, aber ohne Struktur leicht ein Zeitfresser.
Fazit – Vielfalt statt Einheitslösung
Ich habe gelernt: Der perfekte Materialfundort ist eine Mischung.
Wenn ich Ideen suche, lese ich Blogs.
Wenn ich etwas Fertiges brauche, nutze ich Kaufplattformen.
Wenn ich Feedback will, gehe ich in Foren.
Und wenn ich einfach träumen möchte, lande ich auf Pinterest.
Am Ende zählt nicht, woher das Material kommt – sondern was ich daraus mache.
Denn Unterricht bleibt lebendig, wenn ich ihn mit Herz, Erfahrung und einem Schuss Kreativität gestalte – egal, ob das Arbeitsblatt von einem Blog, einer Plattform oder einer Kollegin stammt.