Theater als Schulfach – Unverzichtbar für die kindliche Entwicklung
Theater steht als Schulfach mittlerweile an vielen Schulen als Pflichtprogramm auf dem Stundenplan. Allerdings macht der Lehrermangel auch vor diesem Fach nicht Halt, sodass viele Kinder nicht den Umfang an Theaterstunden erhalten, der in vielen Fällen notwendig ist.
Für viele Menschen besitzt das Fach Theater einen geringen oder sogar gar keinen Stellenwert, besonders wenn man es mit den Hauptfächern oder Naturwissenschaften vergleicht. Dabei werden die Kompetenzen, die dieses Fach vermittelt, oft völlig außer Acht gelassen. Diese unterstützen die kindliche Entwicklung, was in diesem Artikel verdeutlicht werden soll.

Mittlerweile ist Theaterunterricht an vielen Schulen zu finden. In einigen Bundesländern gehört er in einigen Klassen sogar zum Pflichtprogramm und kann außerdem als Alternative zu Musik und Kunst als künstlerischer Kurs in der Oberstufe gewählt werden. Ziel des Faches ist es nicht, die Schüler[1] zu Schauspielern auszubilden. Zwar finden selbstverständlich immer wieder praktische Übungen statt und nicht selten steht ein Theaterstück oder eine Performance als Abschlussprojekt auf dem Plan, allerdings soll der Unterricht viel eher dazu anregen, sich selbst zu entfalten und kennenzulernen.
Theaterlehrer sind in ihrer Unterrichtsgestaltung sehr frei, dafür sind die Kompetenzen, die die Schüler durch das Fach erlangen sollen, ziemlich klar festgelegt. Neben der persönlichen, künstlerischen Entfaltung sind soziale Kompetenz, Toleranz und Empathie wichtige Inhalte des Theaterunterrichts. Durch das Hineinversetzen in immer wieder neue Rollen erlernen die Schüler, sich mit der Lebenswelt anderer zu beschäftigen und dementsprechend zu agieren. Dabei treten sie auch aus ihrem gewohnten kulturellen Umfeld heraus und erweitern ihren Horizont. Diese Fähigkeiten lassen sich auch auf den Alltag übertragen. Da verschiedene Situationen im Unterricht erprobt werden können, fällt es vielen Kindern leichter, sicher aufzutreten, wenn sie entsprechenden Umständen in der Realität begegnen.
Durch die Mitwirkung an größeren Projekten, Performances oder Theaterstücken wird außerdem die Teamfähigkeit trainiert. Schließich lernen die Schüler, dass jeder seine Aufgabe hat, die erfüllt werden muss, damit das große Ganze am Ende gelingen kann. Dabei wird deutlich, dass Gemeinschaft nur funktionieren kann, wenn jeder seinen Teil dazu beiträgt und sich mit seinen Stärken und Schwächen einbringt.
Auch Studien beweisen, dass Theater einen positiven Einfluss auf das Selbstbewusstsein und die soziale Kompetenz von Schülern hat, die bereits nach kürzester Zeit erkennbar sind. Beides sind sehr wichtige Facetten, die zur Persönlichkeitsbildung eines Heranwachsenden beitragen. Daher hat Theater einen besonders guten Einfluss auf die kindliche Entwicklung und ist daher ein wichtiger Teil des schulischen Alltags.
[1] Anmerkung: In diesem Artikel wird zur einfacheren Lesbarkeit lediglich das männliche Geschlecht verwendet. Dieses steht in diesem Fall stellvertretend für sämtliche existierende Geschlechter, sodass niemand ausgeschlossen wird.