Lange hielten Lehrer nicht viel von internetfähigen Geräten im Schulalltag. Häufig sprachen sie sogar ein Verbot aus und sammelten Smartphone, Tablet und ähnliche Geräte vor dem Unterricht ein. Jetzt wendet sich das Blatt. Viele Software-Entwickler programmieren Anwendungen für den modernen Unterricht. Mit ihnen katapultieren Lehrer ihr Klassenzimmer in eine neue Dimension des Lernens.
Vor allem das großflächige Tablet offeriert unendliche Nutzungsmöglichkeiten, sodass Kinder und Jugendliche in nahezu allen Fächern profitieren. Es kommt lediglich auf den richtigen Einsatz innerhalb der Schulstunde an. Lehrer und Lehrerinnen erfahren hier, warum und wie sich der Lernerfolg bei Anwendung von Tablets steigern kann.
Einsatzbereiche für das Tablet im Unterricht
Tablets haben zahlreiche Vorteile. Die meisten Kinder sind mit dem Funktionsumfang der mobilen Endgeräte vertraut. Sie können mit Apps umgehen, Zeichenprogramme verwenden und Notizen erstellen. Darüber hinaus setzen sie das Tablet im Kinderzimmer für Recherchen für den Unterricht ein.
In der Schule leistet das Tablet ebenso einen guten Beitrag zum Lernen, sofern der Einsatz zielgerichtet und kontrolliert erfolgt. Lehrer machen das Tablet zum ultimativen Tafelbild. Mit nur einem Klick teilen sie dieses mit ihren Schülern. Dadurch müssen sich Schulen nicht mehr um Aufbau und Erhalt von Großtafeln kümmern. Ein weiterer Vorteil ist die potenzielle Speicherung von Tafelbildern vorheriger Stunden. Schüler wie Lehrer können jederzeit erneut auf die Inhalte aus dem Unterricht zurückgreifen und daran anknüpfen.
Weitere Beispiele für die Tablet-Verwendung im Unterricht:
- Erstellung von dreidimensionalen Objekten zur Veranschaulichung
- Gemeinsames Teilen von Unterrichtsinhalten
- Erweiterung des Unterrichts um interaktive Bestandteile
- E-Books mit Schülern teilen
- Übungen bereitstellen und die Erledigung kontrollieren
- Virtueller Unterricht mit Kamera
- Effektives Training im Sprachunterricht
- Präsentationen mit Animationen, Videos, Collagen, Einzelbildern und Texten
- Gemeinsam Ordner anlegen und erweitern
Diese Vorteile bietet der Tablet-Unterricht
Digitales Natives wachsen mit der neuesten Technik auf. Klassische Lernmethoden, Kreidetafeln und Schwämme sind aus der Mode gekommen und haben ausgedient. Kinder und Jugendliche favorisieren audiovisuelles Lernen. Mit einem modernen Tablet haben junge und ältere Schulkinder das passende Gerät in den Händen. Damit haben sie Zugriff auf Lernvideos und unzählige Podcasts.
Tablets ermöglichen die Festlegung von Terminen. Ob Klassenarbeiten, Wandertage, Klassenfahrten, Meetings oder Gruppentermine: Das Tablet zeigt immer die anstehenden Termine an. Dadurch minimieren sich Fehlzeiten. Nutzen Lehrer und Schüler die Apps gemeinsam, können sie sich gegenseitig über einen Krankheitsfall oder den Vertretungsunterricht informieren. Auch ein Wecker ist integriert, sodass zu spätes Erscheinen im Unterricht kein Thema mehr ist.
Ein weiterer Punkt betrifft die Motivation. Kinder und Jugendliche lernen mit digitalen Geräten weitaus besser als mit Stift und Papier. Zusätzlich tragen sie zu einer besseren Umwelt bei. Schließlich erfordert das Anlegen von Ordnern keinerlei Papier- und Tintenverbrauch mehr. Dadurch verringert sich auch das Gewicht des Ranzens.
Manch ein Verlag offeriert die digitale Version der Schulbücher. Das minimiert das täglich zu tragende Gewicht der Schulbücher weiter. Außerdem bleiben die Schulbücher vor einem Verschleiß bewahrt. Mit der praktischen Suchfunktion gelangen Schulkinder schnell zum gewünschten Thema und müssen nicht lange im Buch blättern.
Digitales Unterrichten – Voraussetzungen und notwendige Kenntnisse
Leider bieten die meisten Schulen aktuell keinen WLAN-Zugang. Das ist ein Problem, denn der Verbrauch mobiler Daten geht mit weiteren Kosten einher. Eine Flatrate ist erforderlich. Diese können sich viele Eltern aktuell nicht leisten. Hier ist die Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus gefragt. Schulen müssen Eltern über potenzielle Finanzierungsmöglichkeiten aufklären oder eigene Spendentöpfe für bedürftige Schüler errichten.
Eine weitere Herausforderung ist der Lehrer selbst. Jüngere Lehrer sind mit digitalen Lernmethoden bestens vertraut. Ältere tun sich hingegen sehr schwer damit. Sie brauchen umfassende Schulungen, sind jedoch selbst gelegentlich nicht zur Umgestaltung ihres bewährten Unterrichts gewillt. Schulen müssen Synergien schaffen und auch ältere Lehrer aktiv in die neuen Strukturen einbeziehen, sie langsam an das Thema heranführen. So merken sie, dass digitaler Unterricht weitaus mehr Freiheiten bietet und zwar für Lehrer und für Schüler.