Im Vergleich zu den früheren Generationen wachsen die Kinder mit der neuesten Technologie auf. Sie erleben die ganze Bandbreite des Internets und seine Facetten, werden aber auch mit den Themen Internetkriminalität, Datenschutz und Datensicherheit konfrontiert. Um sich, seine Daten und seine Privatsphäre im Netz zu schützen, bedarf es viel Erfahrung und Wissen zum Internet. Der sichere Umgang mit dem Internet muss geübt und gelehrt werden, was in vielen Fällen die Eltern nicht bewerkstelligen können. Daher kann das Thema Internet-Sicherheit in den Schulunterricht integriert werden. Wie das jedoch konkret umgesetzt werden könnte, bedarf weitere Klärung.
Gefahren des Internets für Schüler
Viren, Trojaner, Identitätsdiebstahl – die Gefahren beschränken sich nicht mehr nur auf die altbekannten Gefahren. Die Methoden der Kriminellen werden immer umfangreicher und vor allem professioneller. Aus diesem Grund ist es für den normalen Nutzer nicht mehr leicht, alle Gefahren zu überblicken und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Insbesondere Schülern fehlt es an der Erfahrung, mögliche Gefahren und die Folgen unbedarften Verhaltens einzuschätzen.
Die Folgen betreffen mehrere Lebensbereiche. Es sind nicht nur Bankkonten in Gefahr, auch die Privatsphäre kann durch unbedarftes Verhalten gefährdet werden. Zu wissen, welche Daten im Internet geteilt werden können und welche lieber nicht, wird in der Schule kaum bis gar nicht unterrichtet. Dabei wachsen die Schüler von klein auf mit dem Internet auf und nutzen es viel häufiger und umfangreicher als die Eltern.
Dabei gehen die Schüler nicht nur Risiken ein. Der Nutzen der Digitalisierung ist hoch und wird in den Schulen längst nicht so genutzt, wie sie es könnten. Dabei ist die Informatik ein Fachgebiet, mit der man zwangsläufig konfrontiert wird. Egal welchen Beruf die Schüler ergreifen, sie werden sich mit Digitalisierung, Technik und Internet-Sicherheit beschäftigen müssen. Daher sollten sich die Schüler möglichst früh in einem geschützten Rahmen mit der Technik beschäftigen können.
Woran der Unterricht scheitert
Die Coronapandemie und der kurzfristige Umstieg auf Fernunterricht zeigten, dass sowohl bei Lehrern als auch bei Eltern und Schülern technisches Wissen fehlte. Viele Schüler, Eltern und Lehrern fiel der Umstieg schwer, sie kannten die Funktionen im E-Learning nicht oder waren nicht technisch ausgestattet. Die Pandemie zeigte deutlich die Schwachstellen der Ausbildung von Lehrern und Schülern beim Thema Informatik. Sowohl praktisch als theoretisch gibt es viel Aufholbedarf.
Auch in der Lehrerausbildung wird die Informatik nur im Ansatz behandelt. Gleichzeitig wird in Schulen noch immer wenig moderne Technik verwendet. Hier treffen zwei Probleme zusammen. Zum einen der fehlende Fokus im Unterricht, zu anderen Lehrkräfte, die wenig Fachwissen im Thema Informatik mitbringen.
Mögliche Themen im Unterricht
Mögliche Lehrpläne könnten die Grundlagen der Informatik schulen und Fragen bearbeiten wie:
- Wie funktioniert ein Computer und wie löse ich Computerprobleme?
- Was ist der Unterschied zwischen Datenschutz und Datensicherheit?
- Wie werden Daten im Internet verarbeitet und gespeichert?
- Was ist Schadsoftware und wie erkenne ich sie?
- Welche Technik wenden Kriminelle im Internet an?
- Was sind die Folgen von Internetkriminalität?
- Was ist Cybermobbing und wie entsteht es?
Diese und weitere Beispiele könnten im Lehrplan besprochen werden. Mit einem entsprechenden Informatikunterricht werden die Schüler sowohl für die private Nutzung als auch für die Nutzung im Beruf vorbereitet. Besonders im Berufsleben spielen Technik und IT-Sicherheit immer größere Rollen, da die Berufe immer technischer werden und ein Grundverständnis von Technik vorausgesetzt wird. Mit einem für die Altersklassen abgestimmten Informatikunterricht sind die Schüler sicherer im Umgang und müssen sich das Fachwissen nicht erst an der Uni oder in der Ausbildung aneignen.