Ghana befindet sich in Westafrika und war bis 1957 eine britische Kolonie, weshalb Geschichte und Kultur des Landes eng mit Großbritannien verbunden sind. Dies ist auch im Schulsystem des Landes zu erkennen. Dieses wird stetig erweitert, weshalb die Regierung jährlich hohe Summen für das Bildungswesen ausgibt. So waren zwischen 1992 und 2002 pro Jahr 7 Prozent der Staatsausgaben, die für die Verbesserung und Erweiterung des Schulsystems verwendet wurden.
Wie in den meisten anderen Ländern herrscht auch in Ghana Schulpflicht, diese dauert 9 Jahre. Eingeschult werden die ghanaischen Kinder mit 6 Jahren, wobei es, wie in vielen anderen afrikanischen Ländern wie beispielsweise Nigeria, nicht jedem Kind möglich ist, die Schule zu besuchen. Der Grund hierfür ist, dass viele Familien in Armut leben und die Kinder daher als zusätzliche Arbeitskräfte benötigt werden. Dies beruht auch auf einer nationalen Tradition, die besagt, dass die Kinder ihre Eltern unterstützen sollen. Ghanaische Kinderarbeiter sind vor allem auf dem Feld, dem Markt, in Steinbrüchen oder beim Fischfang zu finden. Es kommt auch vor, dass insbesondere Plantagenbesitzer Kinder als billige Arbeitskräfte kaufen und bei sich wohnen lassen. Mädchen können zusätzlich als Hausmädchen verkauft werden. Tatsächlich ist Kinderarbeit in Ghana per Gesetz verboten, allerdings kommt diese weiterhin häufig im Land vor. Gerade in den ärmeren Familien ist es außerdem keine Seltenheit, dass die Eltern selbst als Kinder gearbeitet und keine Schulbildung erhalten haben. Dadurch können sie zwar nicht lesen und schreiben, besitzen aber die Fähigkeiten, die für ihren Lebensstil benötigt werden, weshalb einige von ihnen es nicht für notwendig halten, dass ihre Kinder eine Schule besuchen. Diese Familien findet man in erster Linie auf dem Land.
Des Weiteren gibt es vor allem in den ghanaischen Städten viele Straßenkinder, die ebenfalls nicht in die Schule gehen. Stattdessen versuchen sie, durch Kinderarbeit oder Betteln Geld zu verdienen. Schätzungen zufolge gibt es allein in der Hauptstadt Accra bis zu 30.000 Kinder und Jugendliche, die auf der Straße leben. Diesem Problem wird durch Hilfsprojekte entgegengewirkt, die den Hunger der Kinder und Jugendlichen bekämpfen sollen oder die Betroffenen in Waisenhäusern unterbringen. Dort erhalten sie manchmal auch eine Schulbildung.
Normalerweise werden ghanaische Kinder im Alter von 6 Jahren eingeschult. Sie besuchen 6 Jahre die Grundschule und danach für weitere 3 Jahre die weiterführende Schule, genannt Junior Secondary School. Wer die Chance auf ein Studium erhalten möchte, muss danach weitere 3 Jahre auf die Senior Secondary School gehen. Diese kostet allerdings umgerechnet etwa 350 Euro im Jahr, was sich viele Familien nicht leisten können, sodass einigen vielversprechenden Schülern[1] die Chancen auf ein Studium genommen werden.
An den meisten Schulen werden Uniformen getragen. Wie beispielsweise in den USA gehört das gemeinsame Singen der ghanaischen Nationalhymne zum täglichen Schulalltag. Diese ist in englischer Sprache verfasst, welche auch im Unterricht verwendet wird. Alternativ werden an einigen Schulen auch die in der Region vorherrschenden Dialekte als Unterrichtssprache verwendet.
[1] Anmerkung: In diesem Artikel wird zur Einfacheren Lesbarkeit lediglich das männliche Geschlecht verwendet. Dieses steht in diesem Fall für sämtliche existierende Geschlechter, sodass niemand ausgeschlossen wird.