Mexiko ist vielen Menschen vor allem aufgrund seiner kulturellen Vielfalt, der Küche und den Azteken bekannt. Doch auch das nationale Schulsystem weist einige interedsante Besonderheiten auf, die in diesem Artikel näher vorgestellt werden.
Die Kinder werden mit 6 Jahren eingeschult und besuchen von diesem Zeutpunkt an 6 Jahre die Grundschule, genannt Primaria. Darauf folgt die Secundaria, die Mittelschule. Diese endet nach 3 Jahren und mit ihr auch die Schulpflicht. Tatsächlich wird die Secundaria jedoch nur von etwa 67 Prozent der Schüler[1] besucht, während rund 98 Prozent der Kinder im Land auf die Primaria gehen. Hierfür gibt es zwei Hauptgründe. Zum Einen fehlen in vielen ländlichen Gebieten weiterführende Schulen, sodass für einige Kinder dort die Ausbildung auf einer Primaria ausreichen muss. Zum Anderen können sich manche Eltern den Schulbesuch für ihre Kinder nicht leisten. Zwar muss in Mexiko an staatlichen Schulen, an welchen die meisten Kinder am Unterricht teilnehmen, kein Schulgeld bezahlt werden, allerdings fallen Kosten für Schuluniformen und -materialien sowie für den Transport mit dem Bus an. Daher geht in Mexiko nicht jedes Kind in die Schule, was dazu führt, dass einige Menschen im Land nicht lesen und schreiben können. Die Analphabetenquote unter den Mexikanern ab 15 Jahren beträgt 7 Prozent.

Nach der Secundaria kann freiwillig die Oberschule, genannt Preparatoria (kurz: Prepa) besucht werden. Dort kann die Abschlussprüfung, das Bachillerato, abgelegt werden, was die Schüler zum Studium an einer Hochschule berechtigt. Ein Schuljahr beginnt in Mexiko im August und endet im Juni. Es gliedert sich in 5 Bimester, an deren Ende die Schüler jeweils ein Zeugnis erhalten. Dabei reicht die Notenskala von 10 bis 5, wobei 10 die Bestnote darstellt. Noten unter 5 gelten als “durchgefallen“. Allerdings wird an den meisten Schulen mindestens eine 6 zum Bestehen eines Kurses benötigt.
Ein großes Problem im Land ist die schlechte Ausbildung vieler Lehrer. In Mexiko ist es nicht nur möglich, ein Studium zu absolvieren und daraufhin Lehrer zu werden. Stattdessen kann man sich diese Stellung auch erkaufen, da die Korruption im Land sehr hoch ist. Außerdem darf ein Lehrer, der vor der Pensionierung steht, entscheiden, wer sein Nachfolger werden soll, was Nepotismus begünstigt. Hierfür wurde bereits eine Reform gestartet, die dies in Zukunft vermeiden soll.
Wie auch in anderen Ländern ist in Mexiko ein Fahnenappell am Morgen üblich. Anders als beispielsweise in den USA findet dieser jedoch nicht täglich, sondern lediglich jeden Montag und zu bestimmten Feiertagen statt. Dabei wird die Fahne aufgezogen und die Schüler singen die Fahnenhymne Toquebandera. Zum Schluss wird der Fahnenschwur aufgesagt.
Da die Kriminalität insbesondere im Norden des Landes sehr hoch ist, wird dort das Fach Cultura de la Legalidad, die Lehre von Recht und Gesetzt,unterrichtet. Hier lernen die Kinder, was Recht und Ordnung bedeutet, um die Wahrscheinlichkeit, dass diese später selbst kriminell werden, zu verringern.
Insgesamt gibt es viele Missstände im mexikanischen Bildungssystem, die über viele Jahre zum Schulalltag gehörten. Viele davon versucht man mittlerweile, abzuschaffen, wodurch sich das Schulsystem im stetigen Wandel befindet.
[1] Anmerkung: Im folgenden Artikel wird zur einfacheren Lesbarkeit lediglich das männliche Geschlecht verwendet. Dieses steht in diesem Fall stellvertretend für sämtliche existierende Geschlechter, sodass niemand ausgeschlossen wird.