Generell gilt Neuseeland als ein sehr kinderfreundliches Land. Kinder sind stets willkommen und haben aufgrund der umfangreichen Flora und Fauna sowie den vielen freien Flächen Neuseelands viele Möglichkeiten, auch außerhalb des Klassenzimmers zu lernen. In diesem Artikel wird sich aber in erster Linie auf die Schule, also den Unterricht im Klassenzimmer konzentriert.
Neuseeland war über viele Jahre eine britische Kolonie. Auch heute teilen sie sich noch immer das Staatsoberhaupt mit dem Vereinigten Königreich, sodass Charles III. derzeit König von Neuseeland ist. Im Land vertreten wird er durch die Generalgouverneurin Cindy Kiro. Bis heute gibt es in Neuseeland sehr viele Menschen mit Vorfahren aus Großbritannien. Aufgrund der nach wie vor starken Verbindung der beiden Länder gibt es auch viele Gemeinsamkeiten in deren Schulsystem.
Eingeschult werden die meisten Kinder bereits mit 5 Jahren, obwohl die offizielle Schulpflicht interessanterweise erst mit 6 Jahren beginnt. Danach gehen sie 13 Jahre zur Schule. Die Schulpflicht endet mit der Vollendung des 16. Lebensjahres. Das neuseeländische Schulsystem gliedert sich in 2 Hauptstufen, die Primary School und die Secondary School. Die Primary School dauert von der 1. bis zur 8. Klasse, die Seconadary School von der 9. bis zur 13. Die letzten 2 Jahre der Primary School gelten als Zwischenstufe und werden als Intermediate School bezeichnet. Die 13. Klasse wird mit dem National Certificate in Educational Achievement (NCEA) abgeschlossen, welches den Zugang zum Besuch einer Universität (auch außerhalb Neuseelands) gewährt. Alternativ können die Schüler sich auch an einer Polytechnic oder einem Institute of Technology einschreiben. Diese sind in etwa mit einer Berufs- oder Fachhochschule vergleichbar und ermöglichen einen Einstieg in das Berufsleben. Außerdem können die Schüler[1] die Schule auch nach der 11. Oder 12. Klasse verlassen und eine Ausbildung in einem Betrieb beginnen.
Eine Besonderheit am neuseeländischen Schulsystem ist, dass jederzeit mit dem Unterricht begonnen werden kann, nicht etwa wie hierzulande nur zu Beginn eines neuen Schuljahres. Trotzdem hat auch in Neuseeland ein Schuljahr einen offiziellen Anfang und ein Ende. Der Start ist immer Ende Januar/Anfang Februar. Danach gliedert sich das Schuljahr und 4 Abschnitte, welche jeweils 9 bis 11 Wochen dauern. Dazwischen gibt es immer 2 Wochen Ferien. Eine Ausnahme bilden die Sommerferien, in denen die Kinder 6 bis 7 Wochen nicht in die Schule gehen müssen. Ein regulärer Schultag beginnt um 9:00 und endet um 15:30 Uhr.
Grundsätzlich sind die Unterrichtsfächer mit denen in Deutschland identisch. Allerdings wird hier zwischen Pflicht- und Wahlfächern unterschieden. Als Pflichtunterricht steht Mathe, Englisch, Naturwissenschaft und Geschichte auf dem Plan, weiterhin besteht die Wahl zwischen weiteren Kursen und Nachmittagsprogrammen wie Sport- und Kunstveranstaltungen. Gerade Sport ist in Neuseeland sehr wichtig, weshalb hier eine große Auswahl an Kursen angeboten wird. Das umfangreiche Angebot an schulischen und vor allem praktischen Aktivitäten ist einer der Gründe für den allgemein guten Ruf des neuseeländischen Bildungssystems.
[1] Anmerkung: In diesem Artikel wird zur einfacheren Lesbarkeit lediglich das männliche Geschlecht verwendet. Dieses steht in diesem Fall stellvertretend für sämtliche existierende Geschlechter, sodass niemand ausgeschlossen wird.